dsc05995Das Los bestimmte unsere Gemeinde, die Evangelische Auferstehungsgemeinde Hastedt,  als Gast der evangelisch-methodistischen Gemeinde an der Schwachhauser Heerstraße 179/181. Darüber freuten wir uns besonders, weil wir „Neuland“ entdecken konnten. Am 26. April machten sich 14 Vertreter unserer Gemeinde auf den Weg und wurden herzlich empfangen.

dsc06006Nach einer gegenseitigen Vorstellung feierten wir gemeinsam eine Andacht und begaben uns danach in den schönen Innenraum der Erlöserkirche, die eine interessante Geschichte hat. Zum 100-jährigen Jubiläum der Bremer evangelisch-methodistischen Gemeinde förderte die amerikanische Militärregierung 1949 einen Neubau für die im Krieg zerstörte Kirche. Die bekannten Architekten Gebrüder Gildemeister planten die Kirche, Heinz Lilienthal gestaltete die schönen Kirchenfenster.

Dank der guten Erklärungen erkannten wir, wo sich in Bau und Ausstattung evangelisch-methodistisches Denken zeigt: Statt (Opfer-)Altar ein Abendmahlstisch mit schlichtem Kreuz ohne Jesusfigur, seitlicher Eingang zur Kirche, der Ausgang aus dem Kirchenraum führt traditionell mittig direkt in den Versammlungsraum mit Küche. Gemeinschaft halten, dsc06000Bibelstudium und Diakonie sowie Toleranz gegenüber anderen Glaubensrichtungen sind Leitgedanken der Gemeinde. So wurden auch wir aufgenommen und kamen bei reichlicher Verpflegung schnell in Gespräche über die Arbeit in unseren Gemeinden und die aktuellen Probleme. Beeindruckend ist die große Leistung der kleinen selbstfinanzierten Gemeinde in der praktischen Hilfe für Migranten durch Deutschunterricht und Sprachübung im Café, gemeinsame Ausflüge und sogar erfolgreiches Kirchenasyl. Am Gottesdienst nehmen die Migranten in großer Anzahl teil. Es gibt regelmäßige Bibelgespräche und offene Kreise „Gott in unserer Welt“, „Senioren“ und „Frauen“. Für mehr Informationen über die evangelisch-methodistische Kirche (emk) empfiehlt sich auch die Internet-Adresse www.emk.de. Weltweit gibt es etwa so viele Methodisten wie Lutheraner.

Wir fühlten uns bei den Methodisten sehr wohl. Spontan wurden gegenseitig Wünsche geäußert: Können wir auch eure Gemeinde besuchen? Kann man am Gottesdienst spontan teilnehmen? Könnte euer Kirchenchor einmal bei uns singen? Unsere lieben Gastgeber heißen alle willkommen! Wir fühlen uns nun verbunden. Susanne Kayser dankte für die Gastfreundschaft und überreichte unsere Gastgeschenke. Der Besuch endete nach weit über zwei Stunden mit der Übergabe des symbolischen Pilgerstabes an unsere Gemeinde, an den die Gastgeber einen Text ihres Gründers Wesley zum Umgang unter Menschen verschiedener Glaubensrichtungen befestigten. Bei der abschließenden Auslosung der Gemeinde, die wir nun bald empfangen werden, verkündete Annette Bartels: St. Ansgarii Gemeinde!

Wolfgang Künning